Portugals schönste Klöster: Tomar, Batalha und Alcobaça

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Mitten im Herzen Portugals befinden sich in den Städten Tomar, Batalha und Alcobaça auf kleiner Distanz konzentriert drei der berühmtesten Klöster des Landes. Jedes von ihnen wurde aufgrund ihrer Einzigartigkeit von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und bringen ihren Städten eine Mende Touristen ein. Obwohl jedes Kloster seine eigenen Besonderheiten aufweist, haben sie alle etwas gemeinsam – eine beeindruckende Geschichte und Architektur, die Jahrhunderte überdauert hat. Zwischen ihnen liegt außerdem Fátima, der wichtigste Wallfahrtsort in Portugal.

Auf der Suche nach dem schönsten Kloster in Portugal

Tomar, Batalha, Alcobaça und Fátima: Das sind vier der schönsten Orte Portugals. Jede dieser Städte hat ihre eigene Geschichte und Kultur, die Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Tomar ist bekannt für seine beeindruckende Burg und seine Verbindung zum Templerorden, während Batalha für sein berühmtes Kloster und seine gotische Architektur bekannt ist. Alcobaça ist berühmt für seine Abtei, die als eines der schönsten Beispiele der Zisterzienserarchitektur gilt, und Fátima ist ein wichtiger Wallfahrtsort, der jedes Jahr Millionen von Pilgern anzieht. In diesem Beitrag werden wir uns näher mit jeder dieser Städte befassen und euch zeigen, was sie so besonders macht.

Sehenswürdigkeiten und veganes Essen in Tomar

Blick auf Tomar vom Convento de Cristo
Blick auf Tomar vom Convento de Cristo

Convento de Cristo

Nachdem wir eine wundervolle Woche im Yoga Retreat Vale de Moses verbracht hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Tomar, wo wir das erste der drei Welterbe-Kloster vorfinden sollten. Die 1162 von den Tempelrittern gegründete ehemalige Wehr-Klosteranlage Convento de Cristo ist eine Kombination von Burg und Kloster und ging nach der Auflösung des Templerordens im Jahr 1312 an den Christusorden über. Es ist das älteste der drei Klöster und berühmt für seine Kreuzritterzitadelle sowie sein gotisches und manuelinisches Design.

Seit 1983 zählt die Anlage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Heute dient es als Museum und beherbergt eine Vielzahl von Kunstwerken aus verschiedenen Epochen. Das Kloster beherbergt auch den Garten des Tempels von Jerusalem, einen schönen Garten voller geheimnisvoller Bäume, Pflanzen und Skulpturen aus dem 11. Jahrhundert. Auf einem Hügel westlich über der Stadt platziert, beherrscht die Anlage das Stadtbild.

Kurz vorm Aufstieg zum Christuskloster befindet sich das veganfreundliche Health-Food-Restaurant Nutrisabor. Hier liegt der Fokus auf Wohlbefinden durch gutes Essen, welches daher komplett ohne Gluten, Laktose, Trans-Fettsäuren und raffiniertem Zucker auskommt. Nach Möglichkeit sind die Zutaten zudem bio, saisonal und aus lokaler Produktion. Das freundlich gestaltete Restaurant beinhaltet außerdem einen Take-Away-Service und einen kleinen Shop.

Adresse: Travessa da Misericórdia 3, Tomar

Praça da República

Inmitten der vielen Gässchen der Altstadt von Tomar gibt es einen zentralen Platz, den Praça da República. Hier befinden sich das Rathaus und die Kirche São João Baptista. Unter den Museen stellt das Museu Hebraico Abraão Zacuto eine Besonderheit dar, welches sich der jüdischen Geschichte Tomars und Portugals widmet und in einer mittelalterlichen Synagoge untergebracht ist. Zudem gibt es ein skurriles Streichholzmuseum mit 80.000 Zündhölzern und Schachteln aus 115 Ländern.

Aqueduto dos Pegões

Nur wenige Kilometer westlich des Convento de Cristo wurde das etwa sechs Kilometer lange Aqueduto dos Pegões erbaut, um die Klosteranlage mit Wasser zu versorgen. Der Bau dauerte von 1593 bis 1614, besteht aus insgesamt 74 Bögen, misst an der höchsten Stelle 30 Meter und wurde 1910 als Monumento Nacional klassifiziert. Über Treppen ist das Aquädukt an mehreren Stellen begehbar.

Sehenswürdigkeiten in Ourém

Ourém
Ourém

Castelo de Ourém

Den nächsten kurzen Stopp machten wir in dem Städtchen Ourém, in dem es aber außer der mittelalterlichen Altstadt und der Burg Castelo de Ourém nicht viel zu sehen gibt.

Sehenswürdigkeiten und veganes Essen in Fátima

Santuário de Fátima
Santuário de Fátima

Santuário de Fátima

Mit dem Santuário de Fátima (Heiligtum von Fátima) ist Fátima der bedeutendste Wallfahrtsort Portugals. Gegenüber der alten Basílica de Nossa Senhora do Rosário wurde 2007 die neue Basílica da Santíssima Trindade (Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit) eingeweiht. Sie ist mit annähernd 9000 Sitzplätzen die viertgrößte katholische Kirche der Welt und der bislang größte Kirchenneubau des 21. Jahrhunderts. Zwischen den beiden Kirchen befindet sich zudem der größte Kirchenvorplatz der Welt.

Wunder oder Erscheinung von Fátima

Hinter der Entstehung zum Wallfahrtsort steckt aber auch eine ziemlich abgefahrene Geschichte: Am 13. Mai 1917 (also vor ziemlich genau 100 Jahren) soll hier den drei Hirtenkindern Lúcia, Jacinta und Francisco die Jungfrau Maria erschienen sein. Diese habe ihnen befohlen, künftig an jedem 13. des Monats an diesen Ort zurückzukommen. Da sich Jacinta nicht an die Stillschweigevereinbarung hielt, fanden sich von Monat zu Monat immer mehr Schaulustige ein.

Daher kündigte die Erscheinung für den 13. Oktober ein Wunder an, welche Zehntausende von Anwesenden beobachtet haben sollen: die einer Silberscheibe ähnelnde Sonne habe sich angeblich wie ein Feuerrad gedreht. Am 13. Mai 1930 wurden die Erscheinungen vom Bischof von Leiria für glaubwürdig erklärt und die öffentliche Verehrung Nossa Senhora de Fátima an diesem Ort gestattet.

Drei Geheimnisse von Fátima

Als wäre das nicht schon Magic genug, seien den besagten drei Kindern bei der dritten Erscheinung am 13. Juli die drei Geheimnisse von Fátima überliefert worden, welche sie 1917 jedoch nicht veröffentlichen durften. 1927 soll Lúcia in einer Botschaft des Himmels die Erlaubnis zur Offenbarung der ersten beiden Geheimnisse erhalten haben. Diese Niederschrift musste sie aber auf Anweisung ihres Seelsorgers wieder verbrennen. Am 31. August 1941 schrieb Lúcia nochmals die Geheimnisse auf und übergab sie dem Bischof von Leiria. Beide Geheimnisse wurden am 13. Mai 1942 veröffentlicht.

Das dritte Geheimnis schrieb Lúcia zwar bereits 1944 auf, wurde jedoch erst am 26. Juni 2000 bekannt gemacht. Der Inhalt beziehe sich nach Meinung mancher auf das Papstattentat vom 13. Mai 1981, welches sich am Jahrestag der ersten Erscheinung ereignete. Papst Johannes Paul II. besuchte seinen Attentäter Mehmet Ali Ağca 1983 im Gefängnis. Bei dem Gespräch soll dieser sich auf die Erscheinungen von Fátima bezogen haben, indem er Papst Johannes Paul II. mehrfach gefragt habe, was das denn für eine Königin gewesen sei, die seinen Tod verhindert habe.

Auch im Wallfahrtsort Fátima lässt sich vegan essen und einkaufen, nämlich im Bioladen und Health-Food-Restaurant Tonsai Bio. Hier kann man gemütlich das Tagesmenü verzehren und aus einem breiten Produktangebot shoppen. Vieles ist vegan und natürlich alles bio!

Adresse: Avenida de José Alves Correia da Silva 90, Fátima

Sehenswürdigkeiten in Leiria

Leiria
Leiria

Altstadt von Leiria

Nachdem wir vom Hokuspokus in Fátima genug hatten (uns ist sowieso niemand erschienen, weder die Jungfrau Maria noch ein Wunder) fuhren wir weiter nach Leiria, welche nach Coimbra und Aveiro die größte Gemeinde der Região Centro ist.

Mitten in der Altstadt gibt’s bei mÿ!ced veganen Frozen Yogurt. Die Sorten schwarze Vanille und Schokolade sind laktose-, zucker- und glutenfrei und deutlich als vegan gekennzeichnet. Auch unter den Toppings befinden sich einige vegane Optionen, hier muss man jedoch nachfragen. Für Frozen-Yogurt-Junkies wie uns ein absolutes Muss!

Adresse: Praça Rodrigues Lobo 47, Leiria

Sehenswürdigkeiten in Batalha

Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalha
Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalha

Mosteiro da Batalha

Nach zwei Nächten in Leiria ging es auch schon weiter zum zweiten UNESCO-Kloster in der Kleinstadt Batalha. Das vom 14. bis zum 16. Jahrhundert erbaute Mosteiro de Santa Maria da Vitória (Kloster der heiligen Maria vom Siege) wurde zum Dank für den Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota (1385) errichtet. Daher wird es auch Mosteiro da Batalha (Kloster der Schlacht) genannt und gab der Stadt also ihren Namen. 1983 wurde es als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen.

Wir empfanden dieses Kloster als das krasseste der drei von der UNESCO ausgezeichneten. Vor allem, weil es in Batalha selbst sonst nicht viel zu sehen gibt und das Kloster gefühlt die gleiche Fläche wie der Rest des Städtchens einnimmt und von der Autobahn aus gesehen wie aus dem Nichts auftaucht. Neben einer Kirche, einem Museum und einer Brücke aus dem 19. Jahrhundert liegen auch die Höhlen Grutas da Moeda im Kreisgebiet.

Sehenswürdigkeiten und veganes Essen in Alcobaça

Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça
Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça

Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça

Etwa 20 Kilometer südwestlich von Batalha liegt die Stadt Alcobaça, welche das Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça beherbergt. Das ehemalige Zisterzienserkloster ist eine der größten Klosteranlagen Portugals mit der auch heute noch größten Kirche des Landes. Seit 1989 gehört auch sie zum Weltkulturerbe der UNESCO. In der Nähe des Klosters befinden sich die Burgruinen des Castelo de Alcobaça.

Jardim do Amor

Seit Beginn des neuen Jahrhunderts hat sich der Kreis Alcobaça den Beinamen Terra da Paixão (Land der Leidenschaft) zugelegt. Dies geschah wohl in Anspielung auf die Liebesgeschichte zwischen König Pedro I. und Inês de Castro, die beide in der Abteikirche des Klosters in sich gegenüberstehenden Sarkophagen ruhen und auf ihre Wiederauferstehung am Jüngsten Tag warten, um sich als Erstes in ihre Augen zu sehen. Daher rührt wohl auch der Jardim do Amor (Garten der Liebe), „ein neuer Raum der Freizeit“, der die unsterbliche Liebe von Pedro und Inês hervorrufen soll.

Auch in Alcobaça muss man als Veganer*in nicht hungern: Das Burger-Restaurant Meu Farnel bietet neben einem veganen Burger auch andere vegane Optionen wie Suppen, Gemüse-, Couscous- und Reisgerichte an. Das Restaurant befindet sich etwas versteckt unterhalb der Santander Bank. Auch hier können Speisen mit nach Hause genommen werden.

Adresse: Rua Dr. Brilhante 26, Alcobaça

Auf einer Route: Unser Fazit

Die drei UNESCO-Kloster lassen sich perfekt miteinander auf einer Route verbinden und sind alle sehenswert. Wenn man jedoch nur für eins Zeit hat, würden wir das Dominikanerkloster in Batalha empfehlen. Aus dem symbolisch für die Geschichte Portugals stehenden gotischen Werk entstand ein neuer künstlerischer Stil, die Manuelinik, welcher sich über das Land verbreitete.

Doch auch das Heiligtum von Fátima konnte selbst uns Antitheisten beeindrucken. Die Dimensionen sind enorm und die Architektur verblüffend, wenn auch etwas beängstigend. Dieses Gefühl wird bestärkt durch die vielen Gläubigen, die auf ihren Knien zur Basílica de Nossa Senhora do Rosário „robben“ in der Hoffnung, Vergebung und Heilung zu erlangen.

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Eine Antwort auf „Portugals schönste Klöster: Tomar, Batalha und Alcobaça“

  1. ich liebe legenden und geschichten, danke fürs eintauchen in die mystik und die tollen alten Gebäude, die viel erzählen könnten. gute weiterreise in portugal.

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