Kung Fu in China zu lernen bedeutet, an der Quelle zu trainieren – dort, wo die traditionelle chinesische Kampfkunst entstanden ist. In Klöstern, Bergschulen und modernen Trainingszentren wird Kung Fu als ganzheitlicher Weg verstanden: körperlich fordernd, geistig stärkend, kulturell tief verwurzelt. Ob Shaolin Kung Fu, Tai Chi oder Sanda – China bietet authentisches Training in einzigartiger Atmosphäre. In diesem Guide erfährst du alles Wichtige zur Stilwahl, Schulensuche, Vorbereitung und dem Alltag als Kung-Fu-Schüler*in in China.
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Inhaltsverzeichnis
Warum Kung Fu in China lernen?
China ist nicht nur das Ursprungsland vieler Kampfkünste, sondern auch der kulturelle und spirituelle Mittelpunkt, in dem Kung Fu seit Jahrhunderten gelebt wird. In China ist Kung Fu mehr als Sport – es ist eine Lebensphilosophie, die Körper, Geist und Seele verbindet. Der historische Kontext, die spirituelle Tiefe und die authentische Atmosphäre machen China zum idealen Ort, um Kung Fu wirklich zu verstehen und zu erlernen.
Viele Kampfschulen dort sind eng mit buddhistischen Klöstern, taoistischen Tempeln oder traditionellen Meisterlinien verbunden. Die Techniken, die du lernst, sind nicht nur Bewegungen, sondern Ausdruck jahrhundertealter Weisheit. Wer in China trainiert, profitiert von Lehrern, die meist selbst jahrelange Ausbildung und strenge Disziplin durchlaufen haben. Dazu kommt die Möglichkeit, die kulturellen Hintergründe unmittelbar vor Ort zu erleben: Traditionelle Feste, Rituale und philosophische Unterrichtseinheiten sind oft Teil des Trainings.
Darüber hinaus ist China heute durch seine Mischung aus Tradition und Moderne ein spannendes Umfeld für alle, die sich auf eine intensive und authentische Kung-Fu-Erfahrung einlassen wollen.

Die wichtigsten Kung-Fu-Stile im Überblick
Kung Fu ist kein einzelner Stil, sondern ein Sammelbegriff für viele chinesische Kampfkünste mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
- Shaolin Kung Fu: Am bekanntesten und historisch bedeutendsten. Der Stil stammt aus dem Shaolin-Kloster und zeichnet sich durch kraftvolle, schnelle Bewegungen und zahlreiche Formen (Taolu) aus. Training beinhaltet sowohl waffenlose Techniken als auch Waffentraining (Stock, Schwert, Speer). Der Geist des Chan-Buddhismus durchzieht das Training.
- Wing Chun: Ein südchinesischer Stil, berühmt für seine effizienten Nahkampftechniken und schnelle, direkte Angriffe. Besonders berühmt wurde Wing Chun durch Bruce Lee. Es ist ein pragmatischer, taktischer Stil, der relativ schnell erlernbar ist.
- Tai Chi (Taiji): Bekannt als „innere Kampfkunst“ mit langsamen, fließenden Bewegungen, die Körper, Atmung und Geist verbinden. Tai Chi wird sowohl als Kampfkunst als auch als Meditation in Bewegung praktiziert und hat gesundheitliche Vorteile.
- Wushu: Modernisierte, sportliche Variante des Kung Fu, oft in Wettkämpfen und Shows zu sehen. Wushu umfasst akrobatische Sprünge, spektakuläre Bewegungen und eine Vielzahl von Formen. Im Training liegt der Fokus auf Ästhetik, Präzision und Athletik.
- Sanda (Sanshou): Chinesisches Kickboxen mit Schlägen, Tritten, Würfen und Griffen. Sanda ist ein Wettkampfsport und ergänzt das traditionelle Kung Fu oft als praktische Kampfkomponente.
Die Auswahl eines Stils hängt stark von deinen persönlichen Zielen ab: Bist du an Tradition, Selbstverteidigung, Fitness, Meditation oder sportlichem Wettbewerb interessiert? Viele Schulen in China spezialisieren sich auf einzelne Stile oder bieten Kombinationen an.
So findest du die passende Kung-Fu-Schule in China
Die Wahl der richtigen Kung-Fu-Schule in China ist ein entscheidender Schritt und sollte gut überlegt sein – schließlich beeinflusst sie maßgeblich, wie intensiv, authentisch und nachhaltig dein Trainingserlebnis wird.
Grundsätzlich kannst du zwischen traditionellen Schulen und modernen Trainingszentren wählen. Erstere sind oft eng mit buddhistischen Klöstern oder historischen Meisterlinien verbunden. Hier steht nicht nur die körperliche Ausbildung im Vordergrund, sondern auch Disziplin, spirituelle Praxis und ein stark ritualisierter Alltag. Ein klassisches Beispiel dafür ist das berühmte Shaolin-Kloster in Dengfeng.
Wer hingegen mehr Flexibilität, Komfort und ein internationaleres Umfeld sucht, ist in modernen Trainingszentren besser aufgehoben. Diese kombinieren Kung-Fu-Training mit Fitnessangeboten, bieten englischsprachige Trainer und sind besonders einsteigerfreundlich – ideal für Reisende, die nicht gleich ins Klosterleben eintauchen wollen.
Auch der Standort spielt eine wichtige Rolle. In der Provinz Henan findest du rund um den Shaolin-Tempel zahlreiche Schulen mit Fokus auf traditionelles Shaolin Kung Fu. In den Wudang-Bergen in Hubei wird vor allem taoistische Kampfkunst und Tai Chi gelehrt. Städte wie Guangzhou oder Peking bieten ein breites Spektrum an modernen Schulen mit unterschiedlichem Stilangebot.
Überlege dir vorab, welches Ziel du mit dem Training verfolgst: Willst du deine Fitness steigern, Kampftechniken lernen, an Wettkämpfen teilnehmen oder dich spirituell weiterentwickeln? Je nach Schwerpunkt setzen die Schulen unterschiedliche Trainingsschwerpunkte – von intensivem Sparring bis hin zu Meditation und Qi Gong.
Auch sprachlich solltest du dich vorbereiten: Zwar bieten viele Schulen inzwischen Unterricht auf Englisch oder mit Übersetzung an, doch Chinesischkenntnisse erleichtern nicht nur den Alltag, sondern vertiefen oft auch das Verständnis der Philosophie hinter der Kampfkunst.
Um die passende Schule zu finden, lohnt sich eine gründliche Recherche: Lies Erfahrungsberichte, kontaktiere ehemalige Schüler*innen, prüfe Bewertungen und frage nach Schnuppermöglichkeiten – so bekommst du ein realistisches Bild von Trainingsstil, Atmosphäre und Alltag vor Ort.

Shaolin YunTai Shan: Authentisches Kung-Fu-Training
Eine der renommiertesten Schulen für authentisches Shaolin Kung Fu in China ist die Shaolin YunTai Shan International Culture and Martial Arts School, gelegen am Fuße des berühmten YunTai-Berges in der Provinz Henan. Diese Schule verbindet traditionelle Shaolin-Kampfkünste mit moderner Trainingsmethodik und einem internationalen Lernumfeld. Hier trainieren Schüler aus aller Welt unter der Anleitung erfahrener Shaolin-Meister, die tief in der buddhistischen Philosophie und den jahrhundertealten Techniken verwurzelt sind.
Das Training an der Shaolin YunTai Shan Schule ist besonders vielseitig: Es umfasst die klassischen Shaolin-Formen, Waffentechniken, Qi Gong, Meditation und körperliche Fitness. Die Schule legt großen Wert darauf, nicht nur Kampftechniken zu vermitteln, sondern auch die geistige und spirituelle Entwicklung zu fördern. Die Umgebung am YunTai-Berg, eingebettet in eine Naturlandschaft mit klösterlicher Atmosphäre, unterstützt diesen ganzheitlichen Ansatz.
Für Ausländer bietet die Schule neben intensivem Training auch Sprachkurse und kulturelle Programme, die das Verständnis für die chinesische Kultur und Shaolin-Tradition vertiefen. Ob du Anfänger*in bist oder bereits Vorkenntnisse hast – die Shaolin YunTai Shan International Culture and Martial Arts School gilt als ein idealer Ort, um Kung Fu auf höchstem Niveau und mit authentischem Bezug zu lernen.
Tagesablauf: Alltag einer Kung-Fu-Schule in China
Das tägliche Training in einer Kung-Fu-Schule in China ist in der Regel intensiv, strukturiert und körperlich wie mental fordernd. Es beginnt meist früh am Morgen mit einem ausführlichen Aufwärmprogramm, das aus Lauftraining, Sprints, Dehnübungen und Krafttraining wie Liegestütze oder Sit-ups besteht. Ziel ist es, den Körper optimal auf die technischen Einheiten vorzubereiten und Verletzungen vorzubeugen.
Ein zentraler Bestandteil des Trainings sind die sogenannten Formen (Taolu) – festgelegte Bewegungsabläufe, die Angriff, Verteidigung, Koordination und Beweglichkeit schulen. Diese gibt es sowohl waffenlos als auch mit traditionellen Waffen wie Stock, Schwert oder Speer.
Für die praktische Anwendung werden oft Partnerübungen und Sparringseinheiten integriert. Je nach Schule und Niveau kann das Sparring von leichtem Kontakt bis hin zu intensivem Kampftraining reichen.
Ergänzt wird das körperliche Training häufig durch sogenannte innere Künste wie Qi Gong oder Tai Chi, die die Atmung, den Energiefluss (Qi) und die mentale Ausrichtung fördern. In vielen traditionellen Schulen sind auch Meditation und Philosophieunterricht fester Bestandteil des Alltags – insbesondere, wenn die Lehre eng mit buddhistischen oder taoistischen Prinzipien verbunden ist.
So entsteht ein ganzheitliches Trainingskonzept, das weit über reine Kampftechnik hinausgeht. Die Trainingsintensität und Schwerpunkte können je nach Schule, persönlichem Trainingsplan und individueller Zielsetzung variieren, doch gemeinsam ist allen Programmen: Disziplin, Durchhaltevermögen und ein klarer Geist sind unerlässlich.
Wie lange dauert es, Kung Fu zu lernen?
Kung Fu zu lernen ist ein Prozess, der weit über das bloße Erlernen von Techniken hinausgeht – es ist ein lebenslanger Weg der körperlichen und geistigen Entwicklung. Erste Grundlagen und einfache Formen kannst du bereits nach einigen Wochen oder Monaten intensiven Trainings erlernen.
Wer jedoch ein tieferes Verständnis und echte Meisterschaft anstrebt, braucht Jahre der regelmäßigen Praxis, oft in Kombination mit längeren Aufenthalten an einer Schule oder einem dauerhaften, kampfkünstlerisch geprägten Lebensstil.
Ein Kurzzeitaufenthalt von ein bis drei Monaten bietet eine solide Einführung in die Grundlagen, gibt dir ein Gefühl für das Training und die dahinterstehende Philosophie. Bei einem mittelfristigen Aufenthalt von sechs Monaten bis zu einem Jahr kannst du bereits deutliche Fortschritte erleben, deine körperliche Fitness stark verbessern und komplexere Techniken verinnerlichen.
Wer tiefer einsteigen und fortgeschrittene Formen oder gar unterrichten möchte, sollte sich auf mehrere Jahre kontinuierlicher Praxis einstellen – idealerweise direkt vor Ort oder mit regelmäßigen Trainingsphasen in China. Viele Schüler kehren immer wieder an dieselbe Schule zurück, um ihr Wissen zu vertiefen und ihr Können weiterzuentwickeln. Denn im Kung Fu gibt es keine feste Endstufe – nur stetiges Wachsen.

Voraussetzungen für dein Kung-Fu-Training in China
Um in China Kung Fu zu lernen, brauchst du keine perfekte sportliche Voraussetzung – aber eine Portion Neugier, Offenheit und Durchhaltevermögen. Eine gewisse Grundkondition ist zwar hilfreich, etwa um beim täglichen Training Schritt zu halten, doch viele Schulen bieten speziell auf Anfänger abgestimmte Programme an.
Viel wichtiger als körperliche Fitness sind Motivation und die Bereitschaft, regelmäßig zu trainieren, denn die Techniken sind anspruchsvoll und erfordern sowohl Ausdauer als auch Konzentration.
Ebenso wichtig ist Offenheit gegenüber einer neuen Kultur. Das Leben in China bringt viele ungewohnte soziale und kulturelle Regeln mit sich – wer respektvoll und anpassungsfähig ist, wird nicht nur im Training, sondern auch im Alltag leichter zurechtkommen.
Sprachlich sind Grundkenntnisse im Chinesischen von Vorteil, vor allem im täglichen Leben, doch viele Kung-Fu-Schulen bieten Unterricht auf Englisch oder mit Übersetzung an.
Organisatorisch brauchst du in der Regel ein Touristen- oder Bildungsvisum, je nach Dauer und Art des Aufenthalts. Viele Schulen unterstützen dich bei der Beantragung oder stellen entsprechende Einladungsschreiben zur Verfügung. Wer gut vorbereitet ist, kann sich ganz auf das Training und die Erfahrung einlassen.
Was kostet Kung-Fu-Training in China?
Die Kosten für Kung-Fu-Training in China können stark variieren – je nach Schule, Aufenthaltsdauer und den enthaltenen Leistungen. Im Durchschnitt liegen die monatlichen Preise zwischen etwa 400 und 800 US-Dollar. In diesem Betrag sind Unterkunft und Verpflegung meist bereits enthalten, was das Ganze relativ planbar macht.
Wer ein Einzelzimmer bevorzugt, muss in der Regel mit einem Aufpreis rechnen, während Mehrbettzimmer oft im Grundpreis inbegriffen sind.
Zusätzliche Angebote wie Sprachunterricht, Ausflüge oder kulturelle Aktivitäten sind in vielen Schulen verfügbar, kosten aber meist extra. Auch Anmeldegebühren oder eine kleine Kaution können anfallen.
Nicht zu vergessen: Die Anreise nach China sowie Visa-Formalitäten verursachen zusätzliche Kosten, die du separat einplanen solltest.
Bevor du dich für eine Schule entscheidest, lohnt sich ein genauer Blick auf die Inklusivleistungen. Kläre im Vorfeld, was genau im Preis enthalten ist – etwa ob Waschmöglichkeiten, Internet oder Trainingskleidung zur Verfügung stehen – und ob der Aufenthalt flexibel verlängerbar oder verkürzbar ist. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und kannst dich ganz auf dein Training konzentrieren.
Fazit: Kung Fu in China lernen – eine persönliche Transformation
Kung Fu in China zu lernen ist eine einmalige Gelegenheit, tiefer in eine faszinierende Kultur und Kampfkunst einzutauchen. Es verbindet körperliche Herausforderung mit geistigem Wachstum. Die Auswahl der passenden Schule, sorgfältige Vorbereitung und eine offene Haltung sind Schlüssel für eine bereichernde Erfahrung. Egal ob Anfänger:in oder fortgeschritten – wer sich ernsthaft auf das Training einlässt, erlebt mehr als nur Kampftechniken: nämlich eine persönliche Transformation.