Ägyptens Schattenseiten: Vorsicht vor diesen Abzock-Maschen

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Ägypten ist definitiv ein sehr vielseitiges Land. So außergewöhnlich und imponierend die Bau- und Kunstwerke aus der Zeit der Pharaonen auch sind, so nervig und anstrengend ist es, dort als Tourist unterwegs zu sein. Welche Dinge uns am meisten genervt haben und auf welche Touristen- und Abzockfallen ihr in Ägypten vorbereitet sein solltet, das erfahrt ihr hier.

Dass Ägypten nicht nur Schatten-, sondern auch Sonnenseiten hat, lest ihr hier:

Sehenswürdigkeiten in Ägypten: Was muss man sehen?

Kleiner Disclaimer zu Beginn

Natürlich sind wir uns der Situation der Leute vor Ort in Ägypten bewusst. Dass das Leben dort alles andere als ein Zuckerschlecken ist, ist klar. Dennoch muss es auch andere Wege als diese dreisten Abzock-Maschen geben. Denn diese schaden nachhaltig dem Tourismus und damit auch den eigenen Einnahmen auf lange Sicht. Ebenso ist niemandem damit geholfen, wenn irgendwann die Hieroglyphe an den Grabwänden im Tal der Könige komplett ausgeblichen sind, wenn irgendwelche Ägypter ständig Touristen dazu auffordern, gegen ein kleines „Baksheesh“ diese trotz der Verbote mit Blitz zu fotografieren oder anzufassen.

Ähnlich sieht es an der Pyramiden aus, wenn jeder darauf munter herumklettert oder durch ein neues Bewässerungssystem im Nachbarort diese in sich zusammensacken. Was es braucht, ist eine neue Denkweise mit einer aufrichten Wertschätzung gegenüber der alten Kulturgüter, welche der gesamten Menschheit – auch noch in Zukunft – zum Betrachten und Bewundern zur Verfügung stehen sollten.

Ebenso ein respektvoller Umgang mit der Umwelt und den Touristen ist notwendig, damit Ägypten langfristig den auf vielen Ebenen schädlichen Ruf als „Billig-All-Inclusive“-Urlaubsland gegen das kulturell hochwertige Reiseziel tauschen kann, dem es eigentlich gebührt. Daher richten sich die in diesem Artikel beschriebenen Umstände gegen keine einzelnen Privatpersonen, sondern vielmehr der gesellschaftlichen Prägung als solche.

Grundlegende Probleme

Ein ägyptischer Souk am Eingang einer Sehenswürdigkeit: der blanke Horror für alle, die sich nichts aufquatschen lassen wollen
Ein ägyptischer Souk am Eingang einer Sehenswürdigkeit: der blanke Horror für alle, die sich nichts aufquatschen lassen wollen

Die Abzocke beginnt bereits wenige Minuten nach der Landung im Flughafen: Man möchte ganz entspannt sein Visa on Arrival entgegen nehmen, da drängen einen auf hektische und aggresive Weise wild durcheinander brüllende Männer mit ausgedruckten Logos von Reiseveranstaltern weg vom offiziellen Bankschalter hin zu ihrem eigenen Visa-Schalter. Dort soll man statt der festgelegten Gebühr von 25 US-Dollar für ein 28-Tage-Visum 30 Dollar oder mehr bezahlen. Würde man dies nicht tun, drohen sie, entfalle der Hoteltransfer. Lasst euch von ihnen nicht beirren, es gibt dafür keinerlei rechtliche Grundlage.

Grundsätzlich ist hier einiges anders als in Europa. Viele Gebäude und Straßen sind kaputt, die Luft ist stickig und der Geräuschpegel hoch. Es wird durchgehend gehupt und überall liegt Müll, schließlich gibt es kaum Mülleimer. Gerade in ländlicheren Gebieten, aber auch in Städten wie Luxor ist das Stadtbild immer noch von Esel-Karren und Pferde-Kutschen geprägt. Alle paar Meter quatscht einen ein Straßenhändler an, der aggressiv seine Güter oder Dienste verkaufen will. Höfliches „no, thank you“ wird ignoriert und so zieht man als Tourist binnen weniger Sekunden zahlreiche laut werbende Verkäufer auf sich, die einen gerne auch mehrere hundert Meter verfolgen und minutenlang zutexten.

Ein Bach, der offensichtlich zur Müllentsorgung dient
Ein Bach, der offensichtlich zur Müllentsorgung dient

Das Schicksal der Touristen und derjenigen, die von ihnen leben

Dieser Eindruck wird natürlich durch die aktuelle Lage verschärft, denn seit der Revolution 2011 kommt nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Anzahl ausländischer Gäste nach Ägypten. Und auf die wenigen verbleibenden stürzen sich dann eben all die verzweifelten Menschen, die von dem Tourismus-Geschäft leben. Einerseits in ihrer misslichen Lage nachvollziehbar, würde sich fast so etwas wie Mitleid aufbauen, wenn nicht eben all diese Menschen gleichzeitig so extrem unhöflich, unehrlich und betrügerisch wären.

In Ägypten gilt: Traue niemandem, du allein bist dein einziger Freund! So traurig es uns auch macht, das schreiben zu müssen, so wahr ist es leider auch. Wie oft haben wir es versucht, Chancen zu geben, den richtigen Weg erklärt zu bekommen, der nicht in einen Souvenir-Shop führt, sich ins Taxi zu setzen und nicht ganz woanders hingefahren zu werden, eine Empfehlung zu bekommen, ohne danach abkassiert zu werden, nach dem Preis zu fragen, ohne ein Vielfaches der Einheimischen zahlen zu müssen.

Verschiedene Ticket-Preise für Ägypter und Nicht-Ägypter
Verschiedene Ticket-Preise für Ägypter und Nicht-Ägypter

Sicherheitslage

Eines muss man sich bewusst sein, wenn man in das Land der Pharaonen reist: Jeder Tourist wird hier als wandelndes Portemonnaie wahrgenommen. Es ist kaum möglich, eine Konversation auf menschlicher Ebene zu führen und erst recht nicht, wenn nicht irgendein Geschäft im Spiel ist. Schon gar nicht kann man erwarten, dass Ägypter sich in die Lage eines Touristen hineinversetzen könnten, schließlich kommen die wenigsten im Laufe ihres Lebens in eben diese Situation.

Trotz allem haben wir uns selten unsicher gefühlt. Die Rate direkter Kriminalität wie beispielsweise Taschendiebstähle halten wir für nicht höher als in europäischen Großstädten. Gerade spätabends und nachts sind die Straßen belebt, weshalb es kein Problem ist, auch noch zu später Stunde unterwegs zu sein. Dazu müssen wir jedoch anmerken, dass wir stets zusammen als Paar unterwegs sind. Als Frau alleine würde ich mich wahrscheinlich häufig unwohl fühlen, unabhängig von der Tageszeit. Selbst mit einem Mann an ihrer Seite bekommt frau häufig ungebetene Komplimente und landet zum Teil ungefragt auf den Selfies zahlreicher ägyptischer Männer.

Kein Respekt vor nichts

Hier wird versucht, Geld zu machen: Gleich fünf Schilder weisen auf das Vorhandensein von Toiletten hin, doch wenige Meter weiter...
Hier wird versucht, Geld zu machen: Gleich fünf Schilder weisen auf das Vorhandensein von Toiletten hin, doch wenige Meter weiter…

Ebenfalls sehr schade finden wir, dass die ganzen alten Bauwerke und Kulturgüter von sehr vielen Ägyptern absolut nicht wertgeschätzt werden. Die selbsternannten Aufpasser rauchen in den Tempelanlagen, klettern über Absperrungen, fassen mit Hieroglyphen versehende Wände an und dulden die gleichen Handlungen von Touristen, ja, fordern sie teilweise sogar richtig dazu auf, nur um sich ein paar Taler dazu zu verdienen.

...wirbt bereits die Konkurrenz. Ach ja, dass man gerade einfach nicht auf Toilette muss, interessiert die Ägypter übrigens nicht im Geringsten
…wirbt bereits die Konkurrenz. Ach ja, dass man gerade einfach nicht auf Toilette muss, interessiert die Ägypter übrigens nicht im Geringsten

Ein weiterer Unterschied zum Rest der Welt: Ägypter können (oder wollen?) sich nicht anstellen. Das haben wir noch nirgendwo anders so erlebt. Egal ob beim Bankautomat, Zug- oder Metroschalter, es wird sich permanent vorgedrängelt und wer nicht drängelt, wird einfach übergangen. Grundsätzlich sollte man nicht darauf vertrauen, dass einem irgendjemand auch nur ein winziges bisschen Personal Space einräumt.

Auch verstehen die meisten Ägypter nicht, dass es sinnvoll ist, andere aus öffentlichen Verkehrsmitteln erst aussteigen zu lassen, bevor sie sich reindrängen können. Und auch Taxifahren in Ägypten ist das reinste Abenteuer – so sehr sogar, dass wir dem Thema einen eigenen Artikel gewidmet haben:

Abzocke im Taxi: 15 Maschen und wie du sie vermeidest

Unsere Idee des „No-Hassle-Pound“

Damit nicht in Ägypten immer nur die Dreistigkeit gewinnt und sich (finanziell) auszahlt, haben wir irgendwann den „no-hassle-pound“ für uns etabliert. Dabei haben wir jedem Ägypter, der uns auf der Straße nicht bedrängt hat oder wirklich nur kurz angesprochen, dann aber auch sofort in Ruhe gelassen hat, symbolisch einen ägyptischen Pfund in die Hand gedrückt.

Auch in allen öffentlichen Verkehrsmitteln haben wir es meist so gemacht, dass wenn wir bis Ende der Fahrt nicht abgezogen wurden, also uns der korrekte Preis genannt und gegebenenfalls Wechselgeld zurück gegeben wurde, wir auch tatsächlich dort ankamen, wo wir hinwollten und das ganze ohne große Diskussionen, dann, aber auch nur dann, haben wir ein Trinkgeld gegeben, was nochmal mindestens dem Fahrpreis entsprach. Leider kam dies nicht allzu häufig vor. Aber wenn, dann sollte das auch belohnt werden, finden wir.

Ob man so die Menschen dort zum Umdenken bewegen kann, keine Ahnung. Andererseits ist auch eigentlich nicht unsere Aufgabe, sie zu „erziehen“.

Warum können wir Ägypten trotzdem empfehlen?

Unser Ägypten-Video

Dennoch bereuen wir es keineswegs, dieses Land voller Gegensätze besucht zu haben. So konnten wir einige der ältesten und beeindruckendsten Bauten der Menschheitsgeschichte mit eigenen Augen sehen. Zudem gefällt uns, dass es überall günstiges veganes Essen und frisch gepresste Säfte gibt.

Generell ist Ägypten seit dem Währungsverfall 2016 für Ausländer nochmal deutlich günstiger geworden als es vorher ohnehin schon war. Hier kann man sich (fast) alles leisten – solange man den „normalen“ und nicht den Touri-Preis bekommt. So kosten über 200 Kilometer Zugfahren in der zweiten Klasse nicht einmal 1,50 Euro. Wir kennen kaum Länder, die vergleichbar günstig sind (ich meine, Falafeltaschen für 10 Cent – wo gibt’s das noch?). Ägypten ist also definitiv eine Empfehlung für Veganer auch mit kleinem Budget!

Weiterführende Artikel

Metro Kairo
Metro Kairo

Möchtet ihr noch mehr über den ägyptischen Alltag wissen, empfehlen wir euch diesen Artikel, der ein hervorragend akkurates Bild nicht nur von der Kairoer Metro, sondern auch allgemein vom tobendem Leben in der Großstadt zeichnet. Braucht ihr Tipps, worauf ihr bei der Wahl eurer Unterkunft achten solltet, dann lest doch auch den Beitrag über unsere besten und schlechtesten Unterkünfte in Ägypten. Hier kommt ihr zu all unseren Ägypten-Artikeln.

Jedes Land hat wohl seine Vor- und Nachteile. Trotzdem müssen wir zugeben, dass wir selten von einem Staat, dessen Regierung und seinen Einwohnern so enttäuscht, genervt und teilweise richtig angepisst waren, wie von den Ägyptern. Hat sich inzwischen etwas verändert und wenn ja, verbessert oder verschlimmert? Habt ihr so etwas auch schon mal erlebt? Was sind eure schlimmsten Reiseerfahrungen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Mehr über Ägypten

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9 Antworten auf „Ägyptens Schattenseiten: Vorsicht vor diesen Abzock-Maschen“

  1. Super geschrieben – finde solche Beiträge ganz wichtig. Mir ging es in Indonesien ebenfalls so ähnlich, was mir die Urlaubsstimmung extrem versaut hat – Mittlerweile ist das auch ein Grund, gewisse Länder/Orte zu meiden, da für mich ein faires Miteinander extrem wichtig ist und ich so ein Verhalten nicht unterstützen will. Es gibt genügend schöne Flecken auf der Erde, ich muss mir keine Pyramiden anschauen nur damit ich sie „gesehen hab“ und von meiner Liste streichen kann. 😀

    1. Danke 🙂
      Ja, es gibt auf jeden Fall auch genug anderes auf der Welt zu sehen! Trotzdem fänden wir es schade, nur deshalb irgendwas nicht zu besichtigen, was man sich sonst gerne angeschaut hätte. Deshalb finden wir es wichtig, sich im Vorfeld darüber zu informieren und auf die Situation vorbereitet zu sein. Haben schon von ein paar gelesen, dass sie von ihrer Ägyptenreise so bitter enttäuscht waren, dass sie jetzt gar keine Lust mehr haben, irgendwo ins Ausland hinzureisen. Und das wäre ja wohl wirklich superschade! Daher ist es für uns umso wichtiger auch klarzustellen, dass dies eben nur manche und lange nicht alle Länder betrifft. Ich denke auch, je genauer man weiß, was einen erwartet, umso besser kann man damit dann auch umgehen. Oder wenn man vorher schon weiß, dass man dafür nicht so der Typ ist, ebendies mit in die Reiseplanung miteinbeziehen.

  2. Ja, wir haben ähnliche Erfahrungen in Ägyprten gemacht, was einfach sehr schade ist. Klar, im Endeffekt ist es die Not, warum die Leute sich so aufdrängen. Aber bei uns erreicht das leider genau das Gegenteil. Sobald wir bedrängt werden, würden wir nie etwas kaufen und das Weite suchen. Aber anscheinend hat diese Masche ja auch Erfolg. Ein Umdenken wird es da wahrscheinlich nicht geben. Ähnlich unwohl haben wir uns bisher nur noch in Indien gefühlt…

    VG
    Michael & Sandra

    1. Geht uns genauso. Eben, solange es funktioniert und Profit abwirft, werden sie es weiter mit Abzocke versuchen. Deshalb haben wir es zumindest in allen öffentlichen Verkehrsmitteln meist so gemacht, dass wenn wir bis Ende der Fahrt nicht abgezogen wurden, also uns der korrekte Preis genannt und gegebenenfalls Wechselgeld zurück gegeben wurde, wir auch tatsächlich dort ankamen, wo wir hinwollten und das ganze ohne große Diskussionen, dann, aber auch nur dann, haben wir ein Trinkgeld gegeben, was nochmal mindestens dem Fahrpreis entsprach. Leider kam dies nicht allzu häufig vor. Aber wenn, dann sollte das auch belohnt werden, finden wir. Ebenso haben wir jedem, der (in Ägypten sind das ja quasi ausschließlich Männer) uns auf der Straße nicht bedrängt hat oder wirklich nur kurz angesprochen, dann aber auch sofort in Ruhe gelassen hat, symbolisch einen Pfund in die Hand gedrückt (wir haben ihn liebevoll den „no-hassle-pound“ genannt 😀 ). Ob man so die Menschen dort zum Umdenken bewegen kann, keine Ahnung, andererseits ist auch eigentlich nicht unsere Aufgabe, sie zu „erziehen“.

  3. Das ist echt traurig zu lesen. Ich habe Deine Schilderungen schon häufiger gehört, 1995 war das noch wirklich anders. Damals gab es zwar natürlich auch schon viele Touristen, aber ich glaube, die ganze Welt war touristisch einfach noch eine andere, eben doch eher in den Kinderschuhen. Mit meiner Schwester habe ich mich absolut sicher gefühlt und wir haben vor allem auch sehr nette und hilfsbereite Ägypter kennen gelernt, die wirklich keine Hintergedanken hatten. Auch ein „No thank you“ war noch absolut möglich, nach dem zweiten Mal wurden wir in Ruhe gelassen.
    Das Frauenbild soll ja ebenfalls krasser geworden sein. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass uns damals jemand angefasst hätte, dazu war viel zu viel Respekt da. Das scheint heute komplett anders zu sein – krass, wie sich ein Land in so kurzer Zeit so ändern kann.
    Danke für diesen Artikel, trotz allem,
    /inka

  4. Interessanter Artikel und spannend, auch mal etwas negatives in Reiseblogs zu lesen. Abgesehen von den von Euch beschriebenen Schattenseiten und Nachteilen bin ich gerade sehr überrascht, das Ägypten so gutes veganes Essen hat – hätte jetzt auf meiner Liste nicht unbedingt ganz oben gestanden. Also gleich doppelt etwas gelernt. 🙂

    LG, Chris

  5. Hallo Chantel und Ron,
    habe Euren Bericht mit großem Interesse gelesen. Ich war vor einigen Jahren auch mal in Ägypten und stimme auch tendenziell zu. Allerdings sind diese Aufdringlichkeiten und der Hang dazu überzogenen Preise zu verlangen (Wobei ich höhere Eintritte für Touristen und auf landestypischen Niveau für Einheimische völlig ok finde) einfach eine negative Facette des Massentourismus. Ich denke, da muss man sich einfach ein „dickeres Fell“ zulegen, denn das Verhalten wird man kaum ändern können.
    Auf jeden Fall finde ich es wichtig, dass Reiseberichte die Verhältnisse dann auch realistisch schildern und auf Schönfärberei verzichten. Ich versuche das auch 🙂
    LG
    Stefan
    PS: Toller Videoclip. Drohnenaufnahmen machen einfach was her 🙂 Habt Ihr die denn einfach überall steigen lassen können? Wundert mich ein wenig, dass keiner was gesagt hat, wenn ihr damit über die Sehenswürdigkeiten gefolgen seid.

    1. das würde mich auch einmal interessieren! habe gehört, drohnen werden direkt einkassiert im flughafen…wie habt ihr eine Genehmigung bekommen?
      ein sehr toller Blog, plane gerade meine Reise.

  6. Ich kann jeden eurer Punkte bestätigen. Auf unserer zweiwöchigen Ägypten-Reise hatten meine Frau und ich (beide weiße Mitteleuropäer) auch als stets sehr konservativ gekleidete (lange Hose, langärmliges Oberteil, bedecktes Haar bei meiner Frau) und zurückhaltende (keine Kamera oder lautes Reden oder Lachen in nicht touristischen Gebieten) Individualreisende fast ausschließlich mit schrecklichen Leuten zu tun. Wir wurden sowohl in und um Kairo als auch in und um Luxor – sowohl in touristischen Gebieten als auch in Gebieten abseits aller Touristenpfade laufend von aufdringlichen Verkäufern, Taxifahrern, normalen Passanten, verlogenen/falschen „Tourguides“ und Polizisten angequatscht und versucht abzuzocken (selbst für eine Flasche Wasser betrug der Preis für uns plötzlich das 5-fache (!) des angeschriebenen Preises). Trotz höflicher Ablehnung wurden wir fast immer weiter belästigt, teils verfolgt und aggressiv beschimpft. Von Polizisten/Militärs (z.B. an Checkpoints) und genauso von normalen Passanten wurde insbesondere meine Frau immer wieder angepöbelt und sexistisch beleidigt/belästigt (keine Berührungen aber obszöne Gesten …). Wir haben „die Ägypter“ insgesamt als unfreundliche, völlig respektlose (gegenüber Touristen und insbesondere auch gegenüber ihren kulturellen Schätzen – Rauchen in den Gräbern, grobes Berühren der alten Wandmalereien), niederträchtige, dreiste, verlogene, geldgeile (z.B. „Now give Baksheesh! Ten pound is too less – give more!“ für ungefragte erhaltene, wertlose Informationen an einer Sehenswürdigkeit) Menschen kennengelernt (seeehr vereinzelte Ausnahmen bestätigten hier die Regel) und werden dieses Land als erstes von gut 20 bereisten Ländern (auch arabische/islamische) weder wiederbereisen noch weiterempfehlen. Einzige krasse Ausnahme: Die Oase Siwa mit Umgebung (kein einziger Betrugsversuch, keine Respektlosigkeiten, keine Abzocke und nur höfliche oder zumindest respektvolle Menschen in Siwa). Ich kann mittlerweile verstehen, warum manche Siwi nur abschätzig von den Nil-Ägyptern reden.

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