Wanderung auf den Penyal d’Ifac bei Calp

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Penyal d’Ifac, Peñón de Ifach, das kleine Gibraltar – der massive Felsgigant vor der Küste von Calp in der Provinz Alicante hat viele Bezeichnungen. Doch egal, ob valencianischer oder spanischer Name, oder in Anlehnung an das britische Überseegebiet, dieses Highlight an der Costa Blanca solltet ihr euch auf gar keinen Fall entgehen lassen! Hier erfahrt ihr alles, was ihr dafür wissen solltet.

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Der Penyal d’Ifac: Wahrzeichen von Calp

Hafen und südliche Küstenlinie von Calp
Hafen und südliche Küstenlinie von Calp

Calp, auch Calpe geschrieben, ist eine Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern an der spanischen Mittelmeerküste etwa 100 Kilometer südöstlich von Valencia und knapp 60 nordöstlich von Alicante. Dank ganzjährig milden Temperaturen, geringen Niederschlägen und vielen Sonnenstunden ist der Ort an der Costa Blanca vor allem bei deutschen, britischen und schweizerischen Auswanderern beliebt.

Schon von Weitem zeichnet sich das Wahrzeichen von Calp ab: der 332 Meter hohe Felsen Penyal d’Ifac. Er sticht steil aus dem Meer heraus und erinnert daher an den Felsen von Gibraltar. So wie dieser bildet auch der Penyal d’Ifac ein Kap und ist nur durch einen schmalen Landstreifen mit dem Festland verbunden. Der sich auf 42 Hektar erstreckende Felsen steht unter Naturschutz und ist Namensgeber des Naturparks Parc Natural del Penyal d’Ifac, dem kleinsten Naturschutzgebiet Spaniens.

Der Penyal d'Ifac sticht unübersehbar aus dem Meer hervor
Der Penyal d’Ifac sticht unübersehbar aus dem Meer hervor

Entstehung und Nutzung des Penyal d’Ifac

Blick auf den Penyal d’Ifac wenn man direkt davor steht
Blick auf den Penyal d’Ifac wenn man direkt davor steht

Trotz seines Aussehens und entgegen dem verbreiteten Mythos weist der Penyal d’Ifac keine vulkanische Entstehungsgeschichte vor. Vielmehr handelt es sich bei dem Felsen um kalkhaltiges Gestein, welches wahrscheinlich bei einem Erdrutsch in dem Gebirge Sierra de Oltà übrig blieb.

Er ist außerdem einer der letzten Ausläufer des Gebirgzuges Betische Kordillere (auch Andalusisches Faltengebirge genannt), welche sich von Cádiz bis nach Calp erstreckt. Diese ist übrigens sogar mit den Balearischen Inseln und dem Rif-Gebirge in Marokko verbunden und entstand in derselben Phase wie die Alpen und das Himalaya-Gebirge.

Blick auf die östliche Küstenlinie von Calp
Blick auf die östliche Küstenlinie von Calp

Schon immer diente der auffällige Felsen als Orientierungspunkt und vermutlich auch als Aussichtsort, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. In seiner Nähe siedelte im Laufe der Geschichte daher eine Vielzahl an Zivilisationen, darunter die Iberer, die Phönizier und die Römer.

Heutzutage ist der Penyal d’Ifac vor allem eine Touristenattraktion. Die Felswand bietet außerdem Nistplätze für Greifvögel wie Wanderfalken und Eleonorenfalken, Seevögel wie Möwen und Kormorane sowie andere für felsige Lebensräume typische Vögel. Es gibt auch semi-domestizierte Katzen, die in der Nähe des Gipfels leben.

Wanderweg auf den Penyal d’Ifac

Panorama von Calp und dem Wanderweg auf den Penyal d’Ifac nach etwa 20 Minuten
Panorama von Calp und dem Wanderweg auf den Penyal d’Ifac nach etwa 20 Minuten

Es gibt eine Wanderroute, die bis zum Gipfel des Penyal d’Ifac führt. Der letzte Abschnitt war lange Zeit nur über steile Felswände zu erreichen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat man jedoch einen 30 Meter langen Tunnel in den Fels geschlagen, welcher den Aufstieg wesentlich erleichtert und für die breite Masse überhaupt erst ermöglicht.

Infos, Anfahrt & Karte


Karte des Parc Natural del Penyal d’Ifac und Calp

Von der Landstraße N-332 aus fahrt ihr durch das Zentrum von Calp und folgt den Schildern zum Parc Natural del Penyal d’Ifac. Direkt vor dem Eingang zum Naturpark findet ihr einen kostenlosen unbefestigten Parkplatz vor. Dieser befindet sich quasi über dem Yachthafen. Günstige Mietwagen-Angebote findet ihr auf CHECK24, Billiger Mietwagen und MietwagenCheck.

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Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich da schon etwas schwieriger. Von Alicante aus kommend nehmt ihr am besten die Tramlinie L1 bis nach Benidorm, wo ihr in die L9 umsteigt. Kommt ihr von Norden, also zum Beispiel von Dénia, müsst ihr nur in die L9 einsteigen. Von der Tramstation „Calp“ sind es dann allerdings noch circa 4 Kilometer bis zum Eingang des Parks, für die ihr eine knapp Stunde zu Fuß benötigt.

Blick auf den Yachthafen von Calp von oben
Blick auf den Yachthafen von Calp von oben

Von Alicante fahrt ihr genau 2 Stunden (inklusive 7 Minuten Umsteigezeit in Benidorm), es gibt eine stündliche Verbindung. Von Dénia benötigt die Tram 1 Stunde und 7 Minuten und fährt ebenfalls stündlich. Von Benidorm fahrt ihr 40 Minuten mit der L9 nach Calp. Von Alicante, Dénia und Benidorm fährt alternativ auch das Busunternehmen ALSA nach Calp. Der Vorteil hierbei ist, dass es vom Busbahnhof nur etwa 2,5 Kilometer, also rund 30 Minuten zu Fuß, bis zum Eingang des Naturparks sind.

Der Zugang zum Park ist kostenlos und er ist jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Das Besucher- und Informationszentrum findet ihr in der Calle Isla de Formentera, 03710 Calp. Es hat von Montag bis Freitag von 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr und am Wochenende (Samstag und Sonntag) von 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr geöffnet.

Beschreibung des Wanderweges

Um diesen Ausblick zu bekommen, müsst ihr noch ganz oben
Um diesen Ausblick zu bekommen, müsst ihr noch ganz oben

Der Weg vom Parkplatz bis zum Gipfel des Penyal d’Ifac umfasst 2 Kilometer pro Strecke, für die ihr je nach Kondition und Tempo etwa 1 bis 1,5 Stunden benötigt. Insgesamt solltet ihr für den Ausflug also mit 2 bis 3 Stunden inklusive Gipfelaufenthalt rechnen. Dabei geht es von etwa 50 Metern auf 332 Metern über dem Meeresspiegel, es müssen also gut 280 Höhenmeter überwunden werden.

Direkt am Anfang noch auf dem Weg zum Besucherzentrum des Parc Natural de Penyal d’Ifac kommt ihr an zwei Trinkwasserbrunnen vorbei, an denen ihr eure Trinkflaschen auffüllen könnt. Vom Parkplatz zum Info-Zentrum folgt ihr zunächst der Straße. Bemerkenswert ist, dass sich schon nach wenigen Schritten eine gute Aussicht bietet. Dieser Abschnitt lohnt sich also auch für Menschen mit reduzierter Mobilität oder wenig Zeit.

Dieser Ausblick bietet sich einem nach gerade einmal 20 Minuten des entspannten Aufstiegs
Dieser Ausblick bietet sich einem nach gerade einmal 20 Minuten des entspannten Aufstiegs

Nach dem Informationzentrum folgt ihr den mit großen Steinen gepflasterten und sehr gut ausgebauten Weg in Serpentinen immer weiter nach oben. Dabei kommt ihr an ein paar Aussichtspunkten vorbei, an denen sich ein immer beeindruckender Blick auf Calp bietet. Kurz darauf stoßt ihr auch schon auf den Eingang des Tunnels durch den Felsen. Hier ist Vorsicht geboten: Der Weg durch den Tunnel ist sehr glatt und rutschig und außerdem ziemlich dunkel, daher empfiehlt es sich, sich an den am Rand hängenden Eisenketten festzuhalten.

Ausblick kurz nach dem Tunnel
Ausblick kurz nach dem Tunnel

Während der Weg bis zum Tunnel noch ziemlich easy war, wird es jetzt schon mal deutlich schmaler und es gibt auch nur noch einen Trampelpfad. Dieser führt euch über den Aussichtspunkt Mirador de Carabineros zu einer Abzweigung, die leicht zu übersehen ist (wir sind erstmal dran vorbei gelaufen :D). Von dort an wird es deutlich steiler und anstrengender, der Weg ist manchmal nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Zum Teil muss auch ein bisschen geklettert werden, es gibt aber immer wieder Ketten zum Festhalten.

Erste Aussicht nach Südwesten
Erste Aussicht nach Südwesten

Irgendwann kommt der Durchbruch, an dem ihr das erste Mal von der Nordostseite des Felsen auf den Kamm kommt und auch in südwestliche Richtung schauen könnt. Von dort sind es nur noch ein paar Minuten bis ganz oben zum Gipfel, der sich erst kurz vor seinem Erreichen sehen lässt. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, muss man das letzte Stück schon ganz schön klettern. Es lohnt sich aber auf jeden Fall!

Der letzte Abschnitt zum Gipfel des Penyal d’Ifac ist zwar etwas abenteuerlich, dafür gibt es aber Eisenketten als Hilfestellung
Der letzte Abschnitt zum Gipfel des Penyal d’Ifac ist zwar etwas abenteuerlich, dafür gibt es aber Eisenketten als Hilfestellung
Geschafft! Ganz oben auf dem Gipfel des Penyal d’Ifac
Geschafft! Ganz oben auf dem Gipfel des Penyal d’Ifac

Schließlich habt ihr von hier einen Rundumblick auf das Mittelmeer und die Küste: angefangen von den Hochhäusern, dem Hafen, den Stränden und der Salzgärten Les Salines von Calp über das Umland und die Serra de Bèrnia i Ferrer bis hin zum Parque Natural de Serra Gelada und das Cabo de Santa Pola auf der linken Seite sowie dem Cabo de la Nao und dem Montgó auf der rechten Seite. Besonders imposant sind die beiden Sandstrände Playa del Cantal Roig und Playa de La Fossa mit ihrem glasklaren Wasser. An klaren Tagen kann man sogar die gut 100 Kilometer entfernten Baleareninseln Ibiza und Formentera erkennen.

Panorama vom Gipfel des Penyal d’Ifac
Panorama vom Gipfel des Penyal d’Ifac

Wir konnten uns von der Aussicht kaum satt sehen. Zurück geht es genau die gleiche Route wie auf dem Hinweg. Um unterwegs zu checken, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, nutzen wir übrigens die Komoot-App.

Was sonst noch zu beachten ist

Der Ausblick vom Penyal d’Ifac ist einfach nur traumhaft - für den Aufstieg müssen allerdings ein paar Dinge beachtet werden
Der Ausblick vom Penyal d’Ifac ist einfach nur traumhaft – für den Aufstieg müssen allerdings ein paar Dinge beachtet werden

Aufgrund der Steigung und Schwierigkeit des Wanderpfades zum Gipfel des Penyal d’Ifac ab der Weggabelung ist dieser Teil nicht für Kinder oder Familien mit Kleinkindern geeignet.

Während des gesamten Weges wird man von sehr vielen Möwen begleitet, die auf dem Felsen wohnen. Daher ist vor allem der oberste Teil von deren Ausscheidungen überseht und es ist auch nicht gerade unwahrscheinlich, etwas aus dem Flug einer Möwe abzubekommen. Daher empfehlen wir euch, nicht unbedingt eure Lieblingskleidung zu tragen und damit zu rechnen, dass man nach der Wanderung das Bedürfnis verspürt, zu duschen und sich umzuziehen.

Der Kamm des Felsens: beliebter Brutplatz bei Greifvögeln, Seevögeln und andere Vogelarten
Der Kamm des Felsens: beliebter Brutplatz bei Greifvögeln, Seevögeln und andere Vogelarten

Wie schon erwähnt ist der Park ein Zufluchtsort für Vögel. Im Frühling und Frühsommer finden sich etwa 80 verschiedene Vogelarten ein, die hier entweder nisten oder einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Afrika machen. Dafür nutzen sie Risse, Löcher und Felsvorsprünge, auf denen sie ihr Nest bauen können. Daher ist zwischen dem 1. April und dem 30. Juni (beides einschließend) das Klettern auf der Nordwest-Seite des Penyal d’Ifac verboten. Dies dient zum Schutz der dort nistenden Vögel, insbesondere des Wanderfalken.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Calp

Blick auf den Playa de La Fossa
Blick auf den Playa de La Fossa

Neben dem Parc Natural del Penyal d’Ifac lockt Calp mit einer 13 Kilometer langen Küste, an der sich insgesamt 14 Buchten und Strände finden lassen. Besonders beliebt sind die Sandstrände Arenal-BolPlaya del Cantal Roig und Playa de La Fossa. Entlang des erstgenannten Strandes verläuft außerdem die Strandpromenade Paseo Maritimo Playa del Bol.

Neben dem Hafen lädt die kleine Bucht Cala el Raco zum Baden ein, oben rechts der Strand Arenal-Bol mit Strandpromenade Paseo Maritimo Playa del Bol
Neben dem Hafen lädt die kleine Bucht Cala el Raco zum Baden ein, oben rechts der Strand Arenal-Bol mit Strandpromenade Paseo Maritimo Playa del Bol

Auch in der Altstadt von Calp gibt es ein paar Sehenswürdigkeiten. So zum Beispiel die Reste der alten Stadtmauer und den Verteidigungsturm Torreó de la Peça. Die Kirche Iglesia Antigua wurde im 15. Jahrhundert im gotischen und mudejarischen Stil erbaut. Das Stadttor Forat de la Mar und das alte Rathaus von Calp Ajuntament Vell sind ebenfalls sehenswert. Die in den Farben der spanischen Flagge (rot-gelb-rot) angemalten Treppenstufen findet ihr übrigens in der Calle Puchalt. Als Ziel eines kleinen Spaziergangs bietet sich die Ermita de San Salvador an.

Blick auf die Ausgrabungsstätte des Pobla Medieval d'Ifac
Blick auf die Ausgrabungsstätte des Pobla Medieval d’Ifac

Auf dem Gelände des Parc Natural del Penyal d’Ifac befindet sich zudem die Ausgrabungsstätte des Pobla Medieval d’Ifac, einer städtische Enklave aus dem späten 13. Jahrhundert. Unterhalb des Penyal d’Ifac verläuft der malerische Küstenweg Paseo Ecológico Principe de Asturias. Er startet am Hafen von Calpe und läuft nach etwa 700 Metern (10 Minuten zu Fuß) in eine Sackgasse, ist also kein Rundweg.

Den besten Panoramablick auf den Penyal d’Ifac, Calp und Umgebung bekommt ihr vom Mirador Monte Toix. Vom Stadtzentrum sind es dorthin etwa 5 Kilometer Richtung Südwesten. Auch vom Castillo del Mascarat hat man eine gute Gesamtsicht. Im Gegensatz zu dem erstgenannten Aussichtspunkt müsst ihr zur Burgruine allerdings wandern und klettern. Weitere Wanderungen können in der nahe gelegenen Sierra de Oltà unternommen werden.

Blick auf den Penyal d'Ifac, Calp und Umgebung
Blick auf den Penyal d’Ifac, Calp und Umgebung

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