Wandern auf Teneriffa: Die 5 schönsten Routen

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In unserem Artikel über den perfekten Roadtrip einmal rundherum um Teneriffa haben wir euch gezeigt, dass die Kanareninsel eine echte Vielseitigkeitsbombe ist: Auf der größten der Kanarischen Inseln gibt es so gut wie nichts, was man nicht machen kann. Im letzten Beitrag kamen daher Wanderungen etwas zu kurz. Das möchten wir jetzt nachholen, da sich Teneriffa für uns als das Wanderparadies überhaupt herausgestellt hat – egal, ob es dabei um geführte Touren oder individuelle Wanderungen geht. Wir verraten euch unsere persönlichen schönsten Wanderrouten und geben euch zahlreiche Tipps zum Wandern auf Teneriffa sowie ein Update zur Masca-Schlucht.

Teneriffa ist wunderschön, aber was haben die anderen Kanarischen Inseln zu bieten?

Wanderurlaub auf Teneriffa – wann ist die beste Zeit?

Durch das ganzjährig frühlingshafte Klima der Kanaren kann man auf Teneriffa das gesamte Jahr über sehr gut wandern.

Möchtet ihr Wander- und Strandurlaub miteinander verbinden, bieten sich die Monate von April bis Oktober an. Möchtet ihr hingegen vor allem einen Aktivurlaub mit vielen Wanderungen und Trekking-Touren unternehmen, sind Herbst, Winter und Frühling ideal.

Nur auf der Vulkanspitze Pico del Teide kann es in den Monaten November, Dezember, Januar, Februar und März ganz schön kalt werden und sogar schneien! Doch keine Angst, auch in diesen Monaten lohnt sich ein Wandertrip nach Teneriffa allemal. Entweder ihr zieht euch für den Ausflug zum Teide eben etwas wärmer an oder ihr wählt eine der vielen anderen Wanderrouten, die es auf Teneriffa gibt.

Gut erkennbar anhand der weiß-gelben Markierung: Auf Teneriffa gibt es eine Menge traumhafter Wanderrouten
Gut erkennbar anhand der weiß-gelben Markierung: Auf Teneriffa gibt es eine Menge traumhafter Wanderrouten

Welche ist die beste Wandergegend auf Teneriffa?

Teneriffa hat viele schöne Wandergegenden: Der zentral gelegene Nationalpark Parque Nacional del Teide rund um den Vulkan Teide, das Anaga-Gebirge mit seinem Lorbeerwald im Noden, die berühmte Masca-Schlucht im Westen oder die „Höllen“-Schlucht Barranco del Infierno im Süden Teneriffas – sie alle sind definitiv einen Besuch wert!

Wanderkarte Teneriffa: Alle Wanderungen auf einen Blick

Für einen besseren Überblick blenden wir euch hier noch einmal unsere Teneriffa-Karte ein, auf der ihr in gelb markiert unsere Lieblingswandergebiete seht. Alle anderen Punkte auf der Karte könnt ihr euch nach Belieben ein- und ausblenden.


Die schönsten Wandertouren auf Teneriffa

Und das sind sie, unsere 5 schönsten Wanderungen auf Teneriffa (in aufsteigender Wertung):

  1. Paisaje Lunar
  2. Faro de Anaga
  3. Las Cañadas del Teide
  4. Pico del Teide
  5. Chinamada – Punta del Hidalgo
  6. Masca-Schlucht seit dem 27. März 2021 wieder geöffnet

Da die Masca-Schlucht geschlossen war, als wir sie eigentlich besuchen wollten, ist sie in dieser Aufzählung sozusagen als Joker zusätzlich aufgeführt. Im entsprechenden Abschnitt findet ihr alle aktualisierten Infos rund um die Wiedereröffnung, Reservierung, Preise und Wanderzeiten.

Paisaje Lunar: Ausflug in eine Mondlandschaft

„Mondlandschaft“ Paisaje Lunar
„Mondlandschaft“ Paisaje Lunar

Um zur Mondlandschaft, wie Paisaje Lunar übersetzt bedeutet, zu kommen, fahrt ihr mit dem Auto bis zu einem Schotterparkplatz. Dieser befindet sich etwa 2 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich von Vilaflor, dem auf 1420 Höhenmetern höchstgelegenen Gebirgsort Spaniens. Die ungeteerte Straße zum Ausgangspunkt der Rundwanderung zweigt von der nördlicheren der beiden Haarnadelkurven über Vilaflor von der TF-21 nach Osten ab.

Ob ihr den Schotterweg mit einem Mietwagen fahren möchtet, bleibt euch überlassen, da man dies offiziell oft nicht darf. Unserer Einschätzung nach war die Straße jedoch gut genug, dass wir sie auch mit einem Mietwagen gefahren wären – dennoch können wir dafür natürlich keine Garantie geben.

Wie du an einen günstigen Mietwagen kommst, erfährst du hier:

Mietwagen buchen: 15 Tipps, wie du Geld sparst

Vom oben genannten Parkplatz führt ein etwa 7 Kilometer langer Rundweg durch einen Wald zu den einzigartigen Felsformationen am Rande der Caldera des Teide. Der Wanderweg ist so gut ausgeschildert, dass eine weitere Wegbeschreibung hier überflüssig wäre. Ihr könnt euch also quasi gar nicht verlaufen.

Plant für die Strecke etwa 1,5 bis 2 Stunden ein. Wenn ihr hingegen an der geteerten Straße parkt und die Schotterpiste zu Fuß geht, müsst ihr mit insgesamt etwa 4 Stunden für den Hin- und Rückweg rechnen.

Sonnenuntergang auf der Wanderung zur „Mondlandschaft“ Paisaje Lunar
Sonnenuntergang auf der Wanderung zur „Mondlandschaft“ Paisaje Lunar

Lasst euch allerdings nicht von den Bildern im Internet täuschen, da es nicht erlaubt ist, so nah an – geschweige denn in – die Mondlandschaft zu gehen. „Legal“ kann diese nur von einem relativ weit entferntem Aussichtspunkt betrachtet werden. Unserer Meinung nach lohnt sich die Wanderung wegen des schönen Waldweges aber trotzdem.

Entstanden sind die weißen, bizarr geformten Felsformationen, die an eine mondähnliche Landschaft erinnern, übrigens durch Vulkanausbrüche vor mehreren Hunderten, wenn nicht gar Tausenden Jahren. Sie bestehen aus getrockneter Lava sowie Bims- und Tuffgestein, welches von Wind und Wetter geformt wurde.

Alternativ könnt ihr von Los Christianos übrigens auch mit dem Bus nach Vilaflor fahren. Sinnvoll sind die Busverbindungen von Titsa mit den Nummern 342 und 482. Die Buslinien 474, 411, 416 und 450 bedienen zwar auch die Strecke, benötigen jedoch statt einer viertel bis halben Stunde fast zwei Stunden Fahrtzeit. Wenn euch beim Busfahren schnell schlecht wird, ist diese Anfahrt allerdings nichts für euch, da sie zahlreiche Serpentinen sowie fast 1400 Meter Höhenunterschied überwinden muss.

Wanderweg zur „Mondlandschaft“ Paisaje Lunar
Wanderweg zur „Mondlandschaft“ Paisaje Lunar

Faro de Anaga: Wandern im UNESCO-Biosphärenreservat

Der Leuchtturm Faro de Anaga im Anaga-Gebirge auf Teneriffa
Der Leuchtturm Faro de Anaga im Anaga-Gebirge auf Teneriffa

Vor sieben bis neun Millionen Jahren formten vulkanische Aktivitäten das Anaga-Gebirge. Es erstreckt sich über den gesamten Nordzipfel Teneriffas und wurde 2015 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt. Schließlich finden sich hier große Flächen von Lorbeerwald, dem der häufige Nebel und Regen am Kamm des auf Spanisch Macizo de Anaga genannten Gebirges ideale Wachstumsbedingungen beschert. Typisch für die Region sind auch die Wohnhöhlen im Vulkangestein, deren Fassaden und Innenausstattung denen ortsüblicher Einfamilienhäuser ähneln, so beispielsweise in Afur und Chinamada.

Wanderung von Chamorga zum Faro de Anaga
Wanderung von Chamorga zum Faro de Anaga

Im Anaga-Gebirge startet unsere nächste Wanderung. Von der Ortschaft Chamorga geht es über den Aussichtspunkt Roque del Pilón und Paso La Burra zu den Casas de Tafaga. Hier kann man entweder wieder umdrehen, falls man nur einen kleinen Spaziergang unternehmen möchte. Oder aber man wandert entlang Lomo Los Codesos bis zum Leuchtturm Faro de Anaga. Von dort aus geht es über das Dorf Roque Bermejo und durch die Schlucht Barranco de Roque Bermejo wieder zurück nach Chamorga.

Wegweiser auf der Route von Chamorga zum Faro de Anaga
Wegweiser auf der Route von Chamorga zum Faro de Anaga

Insgesamt sind dies etwa 7 bis 8 Kilometer (die Schilder widersprechen sich da etwas) und die Wanderung ist als „schwierig“ und mit einer Gesamtdauer von 5 Stunden und 30 Minuten angegeben. Wir haben etwa 4 Stunden inklusive einiger kleinerer Pausen gebraucht. Die Strecke ist zum Teil recht steil, sowohl bergab als auch bergauf, aber durchaus mit durchschnittlicher Kondition locker überwindbar. Allerdings sollte der Weg aufgrund von Rutschgefahr nicht nach einem Starkregen begangen werden.

Wem nicht so danach ist, sei damit beruhigt, dass der Ausblick bereits sehr gut ist, wenn man an den Casas de Tafaga vorbei etwas weiter hinaufsteigt. Je nachdem, wie weit man dann noch geht, bietet sich eine immer bessere Aussicht über die gesamte Nordostküste Teneriffas.

Blick auf den Faro de Anaga von Weitem
Blick auf den Faro de Anaga von Weitem

Las Cañadas del Teide: Panorama über den Vulkankrater

Panoramablick über den Vulkankessel Caldera de las Cañadas del Teide bis hin zum Teide
Panoramablick über den Vulkankessel Caldera de las Cañadas del Teide bis hin zum Teide

Langsam wird es spannend: Für unsere nächste Wanderung befinden wir uns bereits im Parque Nacional del Teide. Als größtes und ältestes Schutzgebiet dieser Art auf den Kanarischen Inseln wurde der Nationalpark 1954 errichtet und 2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Benannt ist er nach dem Vulkan Teide, welcher mit 3718 Metern der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet ist. Der Teide-Nationalpark ist ein beliebtes Wandergebiet: Ein Netz von mehr als 40 offiziellen Wanderrouten führt zu seinen verschiedenen Sehenswürdigkeiten.

Roque Cinchado vor dem Teide
Roque Cinchado vor dem Teide

Bevor wir jedoch den Gipfel des Schichtvulkans erklimmen, möchten wir zunächst den Vulkankessel Caldera de las Cañadas del Teide erkunden. Der riesige vulkanische Einsturzkessel im Zentrum der Insel liegt auf einer fast durchgängigen Höhe von über 2000 Metern und wird in südlicher Richtung von durchschnittlich 500 Meter hohen Kraterwänden begrenzt. Mit etwa 17 Kilometern Durchmesser zählt er zu den größten Vulkankesseln der Welt.

Wir starten unseren Rundweg an den Roques de García. Die Felsformation liegt etwa fünf Kilometer südlich des Gipfels des Teide auf einer Höhe von etwa 2200 Metern und teilt die Caldera in eine westliche und eine etwa 150 Meter höhere östliche Hälfte. Das Alter der Roques-Gesteine schätzt man auf bis zu 1,7 Millionen Jahre, lange bevor der heutige Vulkankessel entstand. Besonders auffallend ist der Roque Cinchado: Die frei stehende Felsnadel wird auch „Steinerner Baum“ oder „Finger Gottes“ genannt und ist eines der Wahrzeichen Teneriffas.

Besucherzentrum Cañada Blanca im Parque Nacional del Teide auf Teneriffa
Besucherzentrum Cañada Blanca im Parque Nacional del Teide auf Teneriffa

Von hier aus geht es zum Hotel Parador und dem sich dort befindenden Besucherzentrum Cañada Blanca. Hier treffen wir auf das Ende des Sendero 4 (Siete Canadas), dem wir nun rückwärts bis zur Weggabelung mit dem Sendero 31 (Cumbres de Ucanca) folgen. Jetzt wird’s zum ersten Mal anstrengend: Ausgesprochen steil führt dieser nämlich in zahlreichen Serpentinen etwa 300 Höhenmeter hinauf zur Passhöhe Degollada de Ucanca. Dafür bietet sich hier bereits die erste Panoramasicht über einen Großteil der Caldera.

Weggabelung: Vom Sendero 31 geht es jetzt auf den Sendero 15 zum Alto de Guajara
Weggabelung: Vom Sendero 31 geht es jetzt auf den Sendero 15 zum Alto de Guajara

Statt dem Weg Nr. 31 zu folgen, biegen wir links auf den Sendero 15 (Alto de Guajara) Richtung Alto de Guajara und Degollada de Guajara. Bis zum 2718 Meter hohen Gipfel des Montaña de Guajara sind es nun noch einmal recht mühselige 1,8 Kilometer. Der Aufstieg wird dann aber mit einem spektakulären Panoramablick über den Nationalpark und die Roques de García bis hin zum Teide belohnt.

Panoramablick vom Gipfel Alto de Guajara über den Nationalpark, die Roques de García bis hin zum Teide vom Gipfel Alto de Guajara
Panoramablick vom Gipfel Alto de Guajara über den Nationalpark, die Roques de García bis hin zum Teide

Kein Wunder, dass sich hier einst die erste Sternwarte der Welt im Hochgebirge befand. Schließlich kann man vom Gipfel des höchsten Berges des Caldera-Randgebirges aus an jedem Tag im Jahr sowohl Sonnenaufgang als auch -untergang betrachten. Die Sternwarte wurde im Jahr 1856 von dem schottischen Astronom Charles Piazzi Smyth errichtet und 1910 von dem französischen Astronom Jean Mascart wieder benutzt und erweitert. Heute lassen sich hier ihre Überreste betrachten.

Blick von der Passhöhe Degollada de Guajara auf die Südküste Teneriffas
Blick von der Passhöhe Degollada de Guajara auf die Südküste Teneriffas

Der Sendero 15 (Alto de Guajara) führt weiter zur Passhöhe Degollada de Guajara. Je nachdem, wie das Wetter spielt, könnt ihr von hier entweder Teneriffas Südküste beschauen oder über ein Wolkenmeer blicken. Ihr nehmt die Abzweigung auf den Sendero 5 (La Degollada de Guajara) und folgt diesem bergab wieder in den Kraterkessel hinein. Bei der Cañada del Montón de Trigo stoßt ihr auf den Sendero 4 (Siete Cañadas), welcher euch zurück zum Besucherzentrum Cañada Blanca leitet.

Insgesamt misst diese Strecke etwa 12 Kilometer, für die ihr rund 4 bis 5 Stunden benötigt. Alle offiziellen Wanderwege im Teide-Nationalpark könnt ihr hier auf einem Plan sehen. Außerdem sind alle 41 Wanderrouten hier aufgelistet und beschrieben.

Der Sendero 4 (Siete Cañadas) bringt euch zurück zum Besucherzentrum Cañada Blanca
Der Sendero 4 (Siete Cañadas) bringt euch zurück zum Besucherzentrum Cañada Blanca

Pico del Teide: Der Weg nach ganz oben

Der Teide von der Nationalstraße TF-21 aus, die Spitze des Vulkans lässt sich kaum sehen
Der Teide von der Nationalstraße TF-21 aus, die Spitze des Vulkans lässt sich kaum sehen

Die Königin unter allen Wanderrouten Teneriffas ist der Sendero 7 vom Montaña Blanca zum Gipfel des Pico del Teide auf einer Höhe von 3718 Metern. Deshalb haben wir diesem einen ganzen Artikel gewidmet, den ihr hier findet:

Teide Wanderung auf eigene Faust (ohne Genehmigung)


Chinamada – Punta del Hidalgo: Unser Highlight

Unsere Lieblingswanderung auf Teneriffa: Von Chinamada zur Halbinsel Punta del Hidalgo
Unsere Lieblingswanderung auf Teneriffa: Von Chinamada zur Halbinsel Punta del Hidalgo

Unsere Nummer 1 in puncto Wanderungen auf Teneriffa startet im idyllischen Höhlendorf Chinamada im Anaga-Gebirge. Abgeschieden und ursprünglich liegt es auf etwa 600 Metern zwischen zerklüfteten Bergen und tiefen Schluchten und ist schon eine Sehenswürdigkeit an sich.

Vom Parkplatz an der Iglesia de San Ramón geht ihr an der Kirche vorbei bis zum Ende der geteerten Straße, nach der ihr direkt inmitten von Terassenfeldern steht. Über die steile Schlucht Barranco del Tomadero geht es entlang von Felsen und durch Höhlen abwärts. Immer wieder bieten sich wunderschöne Ausblicke in das Tal oder über die Küste.

Beginn des Wanderweges von Chinamada nach Punta del Hidalgo
Beginn des Wanderweges von Chinamada nach Punta del Hidalgo
Aussicht auf die Küste Teneriffas
Aussicht auf die Küste Teneriffas

Direkt über dem Strand Playa de los Troches befindet sich der Felsen Roque de Los Dos Hermanos, welchen ihr im letzten Drittel der Wanderung erreicht. Im Zick-Zack beginnt nun der steile Abstieg auf der Südseite des Felsens in Richtung Schlucht Barranco del Río. Über ein ausgetrocknetes Flussbett gelangt ihr zum östlichen Rand der Halbinsel Punta del Hidalgo.

Open-Air-Meerwasser-Schwimmbad Piscina Natural de Punta del Hidalgo
Open-Air-Meerwasser-Schwimmbad Piscina Natural de Punta del Hidalgo

Lauft ihr wahlweise einmal quer durch den Ort oder die Küste entlang, erreicht ihr das öffentliche und kostenlose Open-Air-Schwimmbad mit Meerwasser Piscina Natural de Punta del Hidalgo. Hier könnt ihr euch erfrischen und abkühlen bevor es wieder zurück nach Chinamada geht – der Aufstieg ist wirklich anstregend und zieht sich ganz schön!

Der Rückweg nach Chinamada ist teilweise sehr steil und anstrengend
Der Rückweg nach Chinamada ist teilweise sehr steil und anstrengend

Für den Hin- und Rückweg, klassifiziert mit der Schwierigkeitsstufe T3 „anspruchsvolles Bergwandern“, von insgesamt 14 Kilometern brauchten wir inklusive Baden und allem drum und dran fast 10 Stunden. Wir können auch aber eins sagen: Es hat sich sowas von gelohnt! Möchtet ihr nicht so lange wandern, könnt ihr euch für nur eine Richtung entscheiden und dann die jeweils andere Strecke mit dem Bus fahren. Kleinere Spaziergänge bieten sich zu den Aussichtspunkten Mirador hacia el Roque de Los Pinos und Mirador Aguaide an.

Geschafft! Endlich wieder am Auto gibt's erstmal eine erfrischende Dusche
Geschafft! Endlich wieder am Auto gibt’s erstmal eine erfrischende Dusche

Kurz gesagt: Für diese Wanderroute sind wir Feuer und Flamme. Unterwegs schien sie sich immer wieder selbst in ihrer Schönheit übertreffen zu wollen. Gerade in Kombination mit dem Meeresschwimmbad in Punta del Hidalgo spiegelt der Weg perfekt die Vielseitigkeit Teneriffas wider. Wir können ihn ausdrücklich jedem*r etwas geübten Wanderer*in empfehlen! Denkt auf jeden Fall daran, genug Wasser, Proviant und Sonnenschutz mitzunehmen.

Wanderweg Chinamada – Punta del Hidalgo
Wanderweg Chinamada – Punta del Hidalgo

Masca-Schlucht: Wieder geöffnet!

Update 30.10.2021:

Nach mehr als drei Jahren Sanierung ist die Masca-Schlucht seit dem 27. März 2021 endlich wieder geöffnet und für Wanderer freigegeben! Allerdings darf sie nur mit vorheriger Anmeldung betreten werden. Diese kann auf der offiziellen Webseite derzeit kostenfrei gebucht werden. Die Gruppen bestehen aus maximal 25 Personen und starten alle 30 Minuten vom Besucherzentrum zu den folgenden Zeiten:

– Im Sommer von 08:30 bis 11:00 Uhr (ab der Zeitumstellung im März bis zur Zeitumstellung im Oktober)
– Im restlichen Jahr von 08:30 bis 10:30 Uhr (ab der Zeitumstellung im Oktober bis zur Zeitumstellung im März)

Auf der Webseite ist eine Dauer von sieben Stunden sowie eine hohe Schwierigkeit angegeben. Nehmt diesen Hinweis ernst, da ihr derzeit anders nicht zurückkommt! Die Wanderungen, insbesondere die Kombination aus Hin- und Rückweg, ist selbst für geübte Wanderer recht anspruchsvoll.

Dafür gilt die Masca-Schult aber auch als besonders schön und einzigartig. Sie bietet vielen Tier- und Pflanzenarten Schutz und einen Lebensraum, den sie so nirgendwo sonst finden. Daher ist es wichtig, auf den vorgesehenen Wegen zu bleiben und den Anweisungen der Tour-Guides zu folgen. Die Regulierung durch die Verwaltung des Naturparks von Teno ist aber vor allem auch zu eurer eigenen Sicherheit. Den Verhaltensregeln sollte daher auf jeden Fall Folge geleistet werden. Alleine schon, damit die Schlucht auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich bleiben kann.

Kinder unter 8 Jahren sind in der Masca-Schlucht aus Sicherheitsgründen grundsätzlich untersagt. Die Wanderung kann ausschließlich in der Reihenfolge mit dem Abstieg zuerst und dem anschließenden Aufstieg zurück nach Masca gewandert werden. Da in Masca nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung steht, wird eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.

In der Reservierung inklusive ist für die Wanderer ein Schutzhelm als Leihgabe, Erste-Hilfe und Unterstützung im Falle von notwendigen Rettungsaktionen und Notfällen sowie eine Unfallversicherung.

Derzeit (Ende 2021) gilt: Das Besucherzentrum von Masca ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Hier bekommt ihr alle Informationen zu der Umgebung und möglichen Wanderrouten. Die Masca-Schlucht ist nur mit vorheriger Buchung über die Webseite am Wochenende oder Feiertagen für die Wanderung freigegeben. Noch verfügbare Termine findet ihr online.

Update 30.07.2019: Die Arbeiten in der Masca-Schlucht sind im vollen Gange und sollen voraussichtlich noch diesen Sommer beendet werden. Zukünftig soll die beliebte Schlucht Besuchern nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie einer bezahlten Genehmigung zugänglich sein. Möglicherweise kann sie bereits im August 2019 wieder begangen werden.

Die wohl bekannteste Schlucht Teneriffas: Masca-Schlucht im Teno-Gebirge
Die wohl bekannteste Schlucht Teneriffas: Masca-Schlucht im Teno-Gebirge

Benannt ist die Masca-Schlucht nach dem auf etwa 650 bis 800 Höhenmetern in einem Vulkankrater gelegenem Bergdorf Masca im Teno-Gebirge. In der Vergangenheit konnte hier eine der eindrucksvollsten Wanderungen auf Teneriffa unternommen werden. Die Schlucht ist jedoch Ende Februar 2018 von den Behörden der Insel Teneriffa auf unbestimmte Zeit gesperrt worden. Grund dafür sind die schon seit Langem vermehrt auftretenden schweren Unfälle in dem Barranco.

Auslöser für die Sperrung waren letztendlich sieben deutsche Wanderer, die sämtliche Unwettervorhersagen des staatlichen Wetterdienstes sowie die Sperrung aller Wanderwege für jenen Tag ignorierten. Durch das Unwetter mussten die Wanderer in der Masca-Schlucht übernachten und konnten erst am nächsten Morgen geborgen werden. Derzeit raten alle technischen Gutachten dazu, die Sperrung der Schlucht aufrechtzuerhalten, bis eine Regelung zur Absicherung des Barrancos aufgestellt und die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt worden sind.

Absperrung am Eingang zur Masca-Schlucht auf Teneriffa
Absperrung am Eingang zur Masca-Schlucht auf Teneriffa

Im September 2018 beauftragte das Cabildo (Regierungs-, Verwaltungs- und Vertretungsorgan) von Teneriffa die Reparatur des Wanderwegs durch die Masca-Schlucht. Die gründliche Sanierung der Strecke und des bislang nur behelfsmäßig reparierten Schiffsanlegers sollen im März 2019 fertiggestellt sein.

Außerdem wird ein völlig neues Modell für die Besuche ausgearbeitet. So soll die verträgliche Kapazität an Besuchern der Schlucht analysiert und danach deren Zahl eingeschränkt werden. Ziel der Inselverwaltung ist es, den Schutz der ökologisch wertvollen Schlucht und Landschaft mit der Besucherzahl nachhaltig in Einklang zu bringen.

Das Bergdorf Masca auf einer Höhe von etwa 650 bis 800 Metern
Das Bergdorf Masca auf einer Höhe von etwa 650 bis 800 Metern

Sollte der Weg wieder freigegeben werden, beginnt die Tour durch die Masca-Schlucht in der unteren Ortsmitte und führt durch einen engen Barranco hinunter bis zum Meer. Der Wanderweg hat jedoch auch einen recht hohen Schwierigkeitsgrad, weshalb ihr ihn nur gut ausgerüstet betreten solltet. Der Rundweg umfasst etwa 10 Kilometer bzw. 7 Stunden. Sehr beliebt ist auch die One-Way-Wanderung mit anschließender Bootsfahrt nach Los Gigantes. Von dort kommt ihr per Bus oder Taxi wieder zu eurem Auto.

Nachtrag: Da die Arbeiten an der Anlegestelle am Meer noch nicht abgeschlossen sind, ist derzeit nur die Rundweg-Wanderung mit Ab- und Aufstieg möglich. Inzwischen wurde übrigens auch das Fliegen von Drohnen verboten.

Unsere Wander-Ausrüstung

Das A und O beim Wandern: Genug zu trinken...
Das A und O beim Wandern: Genug zu trinken…
...und zu essen: Baguette mit Räuchertofu und Tomaten
…und zu essen: Baguette mit Räuchertofu und Tomaten

Insgesamt würden wir euch raten, tendenziell lieber etwas leichter zu packen. Natürlich solltet ihr alle essentiellen Dinge dabei haben, unterschätzt jedoch nicht, dass jedes Gramm mehr auf dem Rücken zu einer echten Last werden kann.

Wir versuchen immer, alles in einen Rucksack zu packen und können uns dann so mit dem Tragen abwechseln. Informiert euch auch darüber, ob es unterwegs eventuell Trinkwasserquellen oder Kaufmöglichkeiten gibt, sodass ihr weniger Wasser mitschleppen müsst.

Absolut immer dabei: Ausreichend Wasser und Räuchertofu
Absolut immer dabei: Ausreichend Wasser und Räuchertofu

Was wir beim Wandern immer dabei haben

Es gibt so einige Dinge, die wir immer zum Wandern mitnehmen. Dazu zählt zum Beispiel ein gut sitzenden Wanderrucksack: Wir nutzen den Pacsafe Vibe mit 25 Litern Fassungsvermögen. Auch gutes und vor allem festes sowie geschlossenes Schuhwerk ist ein Muss, je nach Wetter tragen wir unsere wasser- und schneedichten Wanderschuhe von Decathlon oder einfach bequeme Turnschuhe. Außerdem sollte man immer genug Wasser mit sich führen. Wir füllen dafür einfach Leitungswasser in unsere Thermosflaschen von FLSK ab, manchmal nehmen wir auch Kaffee oder Säfte mit.

Ebenfalls nicht fehlen darf genug Essen oder ein paar kleine Snacks, wir haben meist Müsliriegel, Obst und einen Räuchertofu dabei. Auch ein Tuch oder Schal gegen Kälte oder Hitze und Sonne ist sinnvoll. Wir haben immer unsere Tücher aus Ägypten dabei. Auf jeder Wandertour dabei sind außerdem unsere vollgeladenen Smartphones für GPS-Tracking, Routenführung und Notfälle, sowie eine Powerbank und Ladekabel, falls der Akku doch mal nachgibt.

Sonnencreme ist auch nicht verkehrt mitzunehmen, da man die Sonne gerade im kühlen Gebirge nicht unterschätzen sollte – oder aber man trägt direkt vor Start eine dicke Schicht auf. Etwas Bargeld haben wir auch immer dabei, man weiß ja nie. Pflaster und Schmerztabletten gehören ebenfalls in den Rucksack, wobei wir Ibuprofen für bzw. gegen (fast) alles nehmen.

Immer mit dabei: Tuch für den Hals oder Kopf und Sonnenbrille
Immer mit dabei: Tuch für den Hals oder Kopf und Sonnenbrille

Was wir beim Wandern manchmal dabei haben

Darüber hinaus gibt es so manche Sachen, die wir nur mitnehmen, falls die Situation bzw. die Wanderroute dies erfordert. Dazu gehört beispielsweise eine Mülltüte, wenn wir nicht-organischen Müll produzieren, wie z.B. die Verpackung des Räuchertofus. Auch eine zusätzliche Jacke oder ein Pullover ist nicht verkehrt, wenn wir wissen, dass es kälter wird. Im Härtefall sollte auch eine Mütze und Handschuhe mit, zum Beispiel für die Erwanderung der Gipfelspitze des Teide.

Eine Stirnlampe haben wir dabei, wenn wir im Dunkeln loswandern oder ankommen werden. Außerdem nehmen wir gerne – solange es dort gestattet ist, zu fliegen – unsere Reisedrohne, die DJI Spark (Update: inzwischen die deutlich bessere DJI Mini 2), mit. Vor allem, wenn wir besonders schöne Aufnahmen machen wollen, denn sie ist unsere beste Kamera.

Mjam: Abgefüllter Kaffee kann auf einer anstrengenden Wanderung schon mal Körper und Geist erheitern
Mjam: Abgefüllter Kaffee kann auf einer anstrengenden Wanderung schon mal Körper und Geist erheitern

Was ist beim Wandern auf Teneriffa zu beachten?

Achtet grundsätzlich beim Wandern immer auf das Wetter und mögliche Unwettervorhersagen sowie auf eine gute Ausrüstung, genügend Wasservorräte und eine Notration Essen. Außerdem benötigt man für manche Touren vorab eine Genehmigung.

Hier kann's schon mal neblig werden: Anaga-Gebirge auf Teneriffa
Hier kann’s schon mal neblig werden: Anaga-Gebirge auf Teneriffa

Außerdem solltet ihr euch Gedanken machen zu folgenden Themen:

Die Streckenlänge und Schwierigkeit solltet ihr nicht unterschätzen. Stellt euch die Frage nach Besonderheiten der Wanderung: Benötigt man eine besonders hohe Trittsicherheit? Gibt es schwindelerregende Passagen? Und so weiter. Wie wird das Wetter? Insbesondere Unwetterwarnungen solltet ihr nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei schlechtem Wetter gehen wir zum Beispiel gar nicht erst los.

Auch die Höhe ist nicht zu unterschätzen: Ab 2000 Höhenmetern über Null solltet ihr euch mal über die Höhenkrankheit informieren. Achtet außerdem immer auf die Weg-Markierungen. Und zu guter Letzt: Bitte nehmt euren Müll immer mit und hinterlasst nichts in der Natur!

Die weiß-gelbe Markierung auf dem Fels bestätigt den richtigen Wanderweg
Die weiß-gelbe Markierung auf dem Fels bestätigt den richtigen Wanderweg
Wenn es so aussieht, sollte man lieber nicht hochwandern: Der Calima auf Teneriffa sorgt dafür, dass der Teide kaum zu sehen ist
Wenn es so aussieht, sollte man lieber nicht hochwandern: Der Calima auf Teneriffa sorgt dafür, dass der Teide kaum zu sehen ist

 
Das waren auch schon unsere 5 schönsten Wanderwege auf Teneriffa. All diese Tipps basierend auf unserer persönlichen Erfahrung. Deine eigener Wander-Favorit ist hier nicht dabei? Teilt uns gerne eure Lieblingsrouten in den Kommentaren mit. Auch die anderen Kanarischen Inseln eignen sich für Wanderungen, schaut daher in all unseren Kanaren-Beiträgen vorbei.

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3 Antworten auf „Wandern auf Teneriffa: Die 5 schönsten Routen“

  1. Hi ihr beiden 🙂 Vielen lieben Dank für eure Tipps! Wir haben die Paisaje Lunar Rundwanderung gemacht und fanden das einen ganz netten Einstieg in unsere Wanderwoche. Allerdings hier noch eine Ergänzung: Mit dem Auto kommend biegt man an der TF-21 nach km 66 rechts auf eine Schotterpiste ab. Wir sind den ganzen Weg der Schotterpiste gelaufen, weil wir nicht wussten wo der Startpunkt ist. Das haben wir erst gemerkt, als ziemlich viele Autos an uns vorbeigefahren sind 😉 Das Auto kann man also auch direkt am Start der Rundwanderung stehen lassen. Die Schotterpiste ist nicht besonders schön und macht die Wanderung zu einer 4 Stunden Tour.

    1. Hey Julia,
      Genau dort auf der Schotterpiste am Anfang der Rundwanderung haben wir geparkt. Habe gerade gesehen, dass die Verlinkung zum Schotterparkplatz nicht mehr funktionierte – das ist jetzt wieder aktualisiert und weiter ergänzt, damit es jetzt eindeutiger ist, wo genau es gemeint ist 🙂
      Freut uns, dass dir die Tipps gefallen haben!
      Liebe Grüße,
      Chantel

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